Die singende Schwester von Chucho Valdés wird immer als Geheimtip gehandelt. Notwendigerweise, denn von einigen Gastrollen abgesehen (zum Beispiel auf der Jubiläums-DVD 10 Años von Klimax und neuerdings auf Gilles Petersons Havana Cultura) gab es nur eine selten gesehene CD von ihr (La Diosa del Mar), und der geneigte Fan von kraftvollem Scat musste sich nach Havanna bequemen und sie live erleben. Das kann sich ändern; das relativ neue Label Colibrí hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch die weniger kommerzträchtigen Schätze des kubanischen Musiklebens zu dokumentieren und Chucho beauftragt, eine CD für Mayra zu produzieren. Er hat nicht nur die Stücke arrangiert, sondern bildet mit seinem Quartett (Lázaro Rivero b, Juan Carlos Rojas dr, Yaroldi Abreu perc) auch das Rückgrat der Besetzung. Dazu kommen Solos vom Trompeter Reynaldo Milián, den Gitarristen Elmer Ferrer und Carlos Emilio Morales und dem Flötisten "Maraca" Orlando Valle. Insgesamt ist es Mayras Stimme, die die Stücke trägt. Es gibt einen Santeria-Abschnitt in der langen Version des Titelstücks, Rumba-Klänge im "Pajarito" und ansonsten straighten Jazz.
Ein Standard, Stücke von Chucho Valdés und einige Perlen aus dem kubanischen Liederschatz.