Alberto Corrales hat in seiner ganzen Flötistenkarriere zwischen populären Genres und dem klassischen Fach gewechselt. Hier spielt er mit seiner seit 1993 bestehenden Gruppe Panorama den kubanischen Nationaltanz Danzón, vertreten durch beispielhafte Exemplare wie dem Urvater des Genres, Miguel Faildes "Alturas de Simpson" von 1879, dem "Bombín de Barreto", mit dem José Urfé 1910 eine Annäherung an den Son durchgesetzt hat, oder den Kompositionen von Orestes López, die die Grundlage für Mambo und Chachachá legten und für die einstige Popularität des Tanzes den Anfang vom Ende bedeuteten.
Doch woher kommen dann die Stücke von dem Jazz- und Mambo-Arrangeur Pablo O'Farrill oder Zeitgenossen wie Pancho Amat und Corrales selbst? Der Danzón ist eben doch nicht völlig out. Juan Carlos Alfonso, Manolito Simonet und neuerdings auch Pupy Pedroso lockern ihr Repertoire gern mal damit auf. Und Fakt ist, dass die Danzones von Panorama nicht im Geringsten altbacken klingen. Einmal gehört zur Grundbesetzung dieser "Charanga" ein Tres (nur im "Danzón de Campos" durch den Gast Yusa am gleichen Instrument ersetzt), was die Son-Einflüsse noch einmal verstärkt, zum anderen legen sich die Solisten in den Montunos keinerlei stilistische Grenzen auf. Macht Spaß, auch wenn man von den Danzón-Schritten keine Ahnung hat.
Panorama: Alberto Corrales, Dania Sogo, Lemay Martínez, Boris Catellanos, Ismael Rodríguez, Damián Hernández, Jorge L. Parrado, Amado Escalona, Henry Portela, Ernesto Lago
Gäste: Beatríz Márquez, Yusa, Vanesa Moreno, Gerardo García, Hugo Cruz, Pedro Reyes, Amado Escalona, Luis M. Mirabal „El Guajirito“, Abraham García
Produzent: Adolfo Costales