Aquiles Báez ist ein Allroundmusiker, der nicht nur Gitarren und das venezuelanische Cuatro spielt, sondern auch arrangiert und komponiert. Als Instrumentalist war er zum Beispiel bei Giora Feidman, Paquito D’Rivera, dem Jugendorchester Simón Bolívar oder im Ensemble der Markuspassion des argentinischen Komponisten Osvaldo Golijov tätig. An Einflüssen auf seine Stücke nennt er diverse Jazzmusiker, aber auch mehr oder weniger populäre brasilianische Musiker, besonders die "Stillosigkeit" Hermeto Pascoals. Angst davor, sich zwischen die Stühle zu setzen, hat er also nicht: "Die Jazzer finden mich folkloristisch, den Folkloristischen kann ich zu akademisch sein, den Akademikern bin ich zu volkstümlich und den Volkstümlichen zu akademisch." Kein Problem, wenn seine Band sich am gleichen Ort befindet.
Außer vom rhythmischen Schrammeln des Cuatro wird der Sound von einer selten gehörten Mischung aus Holz, Fell und Metall bestimmt, den die Perkussionisten an Cajón, Conga, Schlagzeug, gelegentlich auch Maracas, beisteuern. Die Melodie trägt entweder Anat Cohen an der Klarinette (eine Schülerin von Báez am Berklee College) oder die venezuelanische Jazzgröße Pablo Gil am Sopransax - mit gelegentlicher Verstärkung durch eine Flöte. Die Besetzungen gehen von einem von Grund auf improvisiertem Duo von Gitarre und Perkussion über ein Trio für Klarinette, Bass und Gitarre oder ein Flamenco-beeinflusstes Stück mit doppelt besetztem Cajón bis zum Septett.
In der für das venezolanische Label Cacao Música typischen Ausstattung mit ringgebundenem Booklet.
Aquiles Báez, Anat Cohen, Pablo Gil, Roberto Koch, Alexander Livinalli, Adolfo Herrera, Huáscar Barradas, Wilmer Montilla, Diego Álvarez, Gerardo Rosales