Der Vater Komponist und Dirigent, die Mutter Klavierprofessorin, Bruder Ilmar ein Violinvirtuose - aber Aldo López-Gavilán schien bisher aus der Art zu schlagen und sich, von der Ausnahme einer Zusammenarbeit mit seiner Mutter abgesehen, lieber mit dem Jazz zu beschäftigen. Aber der Ausnahmen sind eine mehr geworden, und sie wurde 2010 mit dem Premio Cubadisco für konzertante Musik prämiiert.
López-Gavilán spielt -- live -- ein Repertoire von beliebten pianistischen Glanznummern: die Bach-Partita in B-Dur, Mussorgskis Bilder einer Ausstellung und zur Auflockerung Sergej Prokofievs Toccata in d-Moll und Rimski-Korsakovs Hummelflug in der Bearbeitung von György Cziffra. Alle Interpretationen sind hervorragend. Heraus sticht allerdings der Bach, in dem sich López-Gavilán erlaubt -- er hat sich bei seinem Studium am Trinity College in London mit Alter Musik beschäftigt -- vom Notentext auch abzuweichen.